Prekäre Divinität
In ihrer Prägung als Politikum ist die Göttlichkeit des römischen Kaisers in der Forschung bislang zumeist in Hinblick auf ihre konstruktive – d. h. herrschaftsstabilisierende – Wirkung untersucht worden. Der vorliegende Band bietet demgegenüber Perspektiven, die das Thema in seinen inneren Konflikten und Widersprüchen greifbar werden lassen. Hinsichtlich des Ziels der Vergöttlichung blieb der Herrscher auf den Senat verwiesen, der in dieser Sache offiziell zu entscheiden hatte. In diesem Zusammenhang rücken Aushandlungen in den Fokus, die in ihrer Untersuchung zu einem besseren Verständnis von Macht und Herrschaft im römischen Prinzipat der ersten beiden Jahrhunderte n. Chr. beitragen.