Funktionale Differenzierung königlicher Herrschaft und die Bindung neuer Eliten im Japan des 12. bis 14. Jahrhunderts
Im frühen Mittelalter nimmt die Herrschaftsverfassung Japans zunehmend komplexe Züge an. Um die Machtzentren Hof und Shogunat gruppieren sich alte und neue Eliten. Parallel bilden sich komplex gestaffelte Rechte am Boden und seinen Erträgen heraus. Die wachsenden Konflikte zwischen und innerhalb dieser noch fluiden Figurationen resultieren in neuen Formen gerichtlicher oder gar militärischer Regelung durch Herrschaftsinstanzen, die ihrerseits unter fortwährendem Anpassungsdruck stehen. Zu den konfliktregulierenden Funktionen von Herrschaft treten solche einer Agrarpolitik auf verschiedenen Ebenen, die nicht nur den aus militärischen Konflikten entstandenen Schäden, sondern auch den laufenden Erfordernissen einer wesentlich auf Nassreisanbau basierenden Agrikultur Rechnung zu tragen haben.
Detlev Taranczewski/Christian Werner (edd.), Funktionale Differenzierung königlicher Herrschaft und die Bindung neuer Eliten im Japan des 12. bis 14. Jahrhunderts (Studien zu Macht und Herrschaft 18), Göttingen 2023.